1/18/2014

Drecksspiel von Martin Krist


Titel: Drecksspiel
Originaltitel: -
Autor: Martin Krist
Reihe: -
Verlag: Ullstein
Seitenanzahl: 400 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 3548285376

INHALT
Schlüssel rasseln an der Tür. »Ich hab mich hübsch gemacht«, wispert Hannah, während ihr Mann Philip hinter ihr den Raum durchquert. Seine Hand streift ihren Nacken. Sie neigt den Kopf und … sieht Handschuhe voller Blut. Finger schließen sich um ihre Kehle. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie an einen Stuhl gefesselt. Vor ihr ein fremder Mann. Nur ein Gedanke peinigt sie in diesem Moment: Er darf Millie nicht finden! – Hannahs Tochter schläft im Zimmer nebenan. Seit der Expolizist David Gross vor Jahren untertauchen musste, arbeitet er als diskreter Problemlöser. Diesmal ist es ein grauenvoller Entführungsfall... (amazon.de)

 SCHREIBSTIL
Martin Krist hat einen sehr flüssigen Schreibstil mit sehr kurzen Kapiteln und immer wechselnden Handlungen oder Fällen. Die Geschichten der einzelnen Personen sind maximal drei Seiten lang und hinterlassen am Ende immer einen fiesen Cliffhanger, der den Leser auch förmlich dazu zwingt, weiterzulesen. Mithilfe dieser offenen Enden und des rasanten Schreibstils baut Krist eine Spannung auf, die den Leser in das Buch hineinzieht und die immerzu neugieriger macht. Auch die Protagonisten waren gut erklärt und man hat ein sehr gutes Bild von ihrem Denken und Handeln und von ihrer Person bekommen.

MEINE MEINUNG
Drecksspiel ist mein erster gelesener Thriller von Martin Krist. Da ich aber von vielen meist nur Gutes gelesen und gehört habe, habe ich ihm auch einmal eine Chance gegeben. Zugegeben, als ich den Buchdeckel aufgeschlagen habe, war ich sofort ein wenig entgeistert, denn an erster Stelle findet man ein Namensverzeichnis der Charaktere. Stolze 40 - wenn ich mich nicht verzählt habe - Namen schaffen es auf die Liste. Mein erster Gedanke war: Wie soll ich mir die alle merken?

Das Buch ist in mehrere Handlungsstränge unterteilt, in denen jeweils bestimmte Personen eine eigene Rolle spielen. Diese 40 Charaktere machten mir anfangs wirklich lange zu schaffen, weil ich erstens immer wieder vorne im Verzeichnis nachschauen musste, wer das jetzt eigentlich war und ich zweitens so meine Schwierigkeiten hatte, von den kurzen Phasen der einen Handlung sofort in die andere zu wechseln, in der man keinen Zusammenhang zur ersten findet und sozusagen gleich wieder in eine völlig neue Geschichte geschleudert wird. Übrigens endet jedes Kapitel mit der im Klappentext beschriebenen Handlung: Mit Hannah und Millie - die wohl spannendste Story. Genau deshalb hat wohl der Autor auch jedes Mal am Kapitelende der eben genannten Geschichte einen fiesen Cliff-Hanger eingebaut, damit man einfach weiterlesen musste, um erfahren zu können, was noch passieren wird.

Martin Krist hat sehr oft mit dem sogenannten "Straßenslang" gearbeitet. Toni sagte öfter "verfickte Scheiße", was ich bei ihm und seiner Situation auch voll und ganz verstehen kann. Mich persönlich hat diese vulgäre Ausdrucksweise nicht wirklich gestört, da ich somit den Charakteren näher war und sie auch nicht als perfekt dargestellt wurden. Man konnte erkennen, dass sie Menschen sind, die ziemlich weit abgerutscht sind und das hat der Autor mit dieser Sprache wirklich gut zur Geltung gebracht.

Trotzdem waren mir ein paar Figuren etwas unsymphatisch. Man hat teilweise auch nicht viel über sie erfahren - was ich mir sehr gewünscht hätte, vor allem bei einer Hauptperson - was ihr Leben angeht und wo und wie sie wohnen und und und. Eine solche Person ist zum Beispiel David Gross, die ich nicht so gut kennenlernen konnte, da viel zu wenig aus dem Privatleben dieses Mannes preisgegeben wurde, was zwar einerseits mysteriös aber mich andererseits auch ein bisschen zu wenig informiert zurückgelassen hat. Vor allem am Ende wusste ich nicht so richtig, was nun aus ihm geworden ist und was mit ihm los war.
Wahrscheinlich wird im Oktober 2014 der zweite Band rund um den rätselhaften "Ermittler" David Gross erscheinen, wo wir mehr erfahren werden.

FAZIT
Alles in allem eine sehr komplexe Geschichte mit vielen verschiedenen Charakteren, die jedoch rasend schnell bis zum Ende durchgelesen werden kann. Jedoch sollte man bei dieser Schnelle nicht die vielen kleinen, unzähligen Hinweise aus den Augen lassen und vergessen, da sie alle am Ende zur Auflösung beitragen. Der eine Punkt wurde bei den Charakteren abgezogen, da man die noch etwas näher hätte beschreiben können. Somit ist noch Luft nach oben für den zweiten Band.

2 Kommentare:

  1. Hi Jule,
    super Rezi. Mir hat das Buch nicht ganz so gut gefallen. Geschmäcker sind eben verschieden. Sein Vorgängerbuch war deutlich mehr nach meinem Geschmack.
    Liebe Grüße
    Biggi von der Bibliothek der vergessenen Bücher

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    1. Danke! Da alle sagen, dass das erste Buch viel besser war, werde ich mir das denke ich auch bald einmal zur Hand nehmen :)

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