10/05/2013

Todeszeichen von Saskia Berwein


Titel: Todeszeichen
Originaltitel: -
Autor: Saskia Berwein
Reihe: Leitner und Grohmann #1
Verlag: Egmont LYX
Seitenanzahl: 352 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 3802589815

INHALT
In einer Grube im Wald werden die Überreste einer zerstückelten Frauenleiche gefunden. Schon bald steht fest: Sie ist ein weiteres Opfer des „Künstlers“– eines Serienmörders, der bereits fünf Frauen entführt, tagelang gequält und ihnen bei lebendigem Leib rätselhafte Bilder in die Haut geschnitten hat. Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann ermitteln fieberhaft, um den grausamen Killer endlich zu stoppen ... (amazon.de)


SCHREIBSTIL
Saskia Berweins Schreibstil ist der Beste, den ich seit Langem gelesen habe. Einerseits lässt er sich schnell und durchgehend lesen, andererseits ist er auch anspruchsvoll, aber trotzdem nicht schwierig und stockend. Manchmal war die Atmosphäre im Buch zwar etwas getrübt und da, wo sie nervenzerreißend sein sollte, war sie es nicht. Meiner Meinung nach hätte die Autorin mit dem Schreibstil noch viel erreichen, beispielsweise einige Ereignisse spannender erzählen können.

MEINE MEINUNG
Zuallererst muss ich sagen, dass ihr euch von dem Wort "Thriller" auf dem Buchcover nicht allzu stark beeindrucken lassen sollt. Denn meiner Meinung nach hätte diese Geschichte eher das Genre "Kriminalroman" verdient. Die Spannung, die in einem Thriller herrschen sollte, war hier an manchen Stellen wirklich fehlend und so oft, wie von den Polizeiermittlungen gesprochen wurde, gehört dieses Buch für mich auf keinen Fall zu den Thrillern.

Die fehlende Spannung im Buch war für mich einer dieser wichtigen Punkte, die dazu geführt haben, dass ich diesem Buch keine vier Eulen geben konnte. Am Anfang kommt man gut in die Geschichte hinein und es wird erklärt, welcher Serienmörder gesucht ist, wie die Ermittlungen bis dahin schon gelaufen sind und welche Opfer schon umgebracht worden sind. Dank dem Schreibstil kann man sich alle Orte und Szenarien genaustens vorstellen. Doch ungefähr ab der Mitte musste ich unterbrechen. Das Buch zog sich dahin wie zähe Kaugummifäden und mir war einfach nur langweilig beim Lesen. Die dauernden Polizeiermittlungen und Jennifer Leitners Leben haben mich einfach überhaupt nicht interessiert und ich musste pausieren. Doch nachdem ich das Buch wieder zur Hand genommen und ihm eine zweite Chance gegeben habe, wurde es am Ende doch richtig spannend und es hat sich wirklich gelohnt, noch weiterzulesen. Die Autorin hat die Spannung wieder so aufgebaut, wie ich es mir eigentlich schon von Anfang an vorgestellt hatte. Zum Ende hin hat mich das Buch nämlich nicht mehr losgelassen, auch wenn Saskia Berwein kein großes Rätsel um den "Künstler" gemacht hat.

Kommissarin Jennifer Leitner und Staatsanwalt Oliver Grohmann sind die beiden Ermittler. Leider muss ich sagen, dass ich mich mit Jennifer Leitner nicht wirklich anfreunden konnte. Wie in so vielen Thrillern / Kriminalromanen, die ich schon gelesen habe, wurde sie platt, teilweise wirklich emotionslos, sarkastisch und als totaler Workaholic vorgestellt. Trotzdem hat mir eine Eigenschaft an ihr sehr gut gefallen, die aber leider erst am Ende des Buches zum Vorschein gekommen ist: ihre Hilfsbereitschaft und ihr Einsatz für andere. 

Oliver Grohmann, ihr neuer Partner, war mir da schon symphatischer. Er war nicht so zugeknöpft wie die meisten Kommissare, war locker und aufgeschlossen. Deshalb hat - wie ich finde - die Autorin mit dem Staatsanwalt auch wieder einen kleinen Ausgleich gegenüber der kühlen Kommissarin geschaffen, der das ganze Buch ein wenig aufgelockert hat. 
Von den Privatleben der beiden Ermittler erfährt man zunächst nicht viel - außer ein paar Einzelheiten. Hauptsächlich begegnen sich die beiden auf beruflicher Ebene und man kann auch nicht wirklich sagen, was die beiden für eine Beziehung zueinander haben.

Eine weitere wichtige Rolle hat Charlotte Seydel gespielt - die Tochter eines der Opfer, um das es in dem Buch hauptsächlich geht. Ihre Mutter wurde nämlich anders ermordet, weshalb bei der Polizei anfangs auch Verwirrung geherrscht hat. Charlotte Seydel und ihre Liebesbeziehung, die inmitten des Buches anfängt, war für mich ein kleiner Lichtblick gegenüber der Langeweile, die kurzzeitig geherrscht hat. Saskia Berwein hat es großartig gelöst, inmitten eines so ernsten Problems eine Liebe entstehen zu lassen, die durch nichts kaputt geht und am Ende schließlich auch fortgesetzt wird.

FAZIT
Auch wenn mich Todeszeichen nicht so fesseln konnte, wie ich es eigentlich erwartet hatte, habe ich trotzdem vor, Saskia Berwein noch eine zweite Chance in ihrem folgenden Buch "Herzenskälte" zu geben.Wer auf tollen Schreibstil steht, kann sich auf jeden Fall für dieses Buch begeistern und auch wenn man zwischendurch den Drang verspürt, abzubrechen, lohnt es sich am Ende wirklich, weitergelesen zu haben. Trotzdem ist "Todeszeichen" ein gelungenes Debüt, denn in der Autorin steckt noch viel Potenzial und ich hoffe, dass sie es in ihren weiteren Büchern noch besser ausnutzt als in diesem. 

4 Kommentare:

  1. Hallihallo c: Ich bin grade auf deinen Blog gestoßen und oh mein Gott ich hab mich tierisch in dein Design verliebt, das ist der Hammer *-* Ich bin grade auf der Suche nach Bloggern in meinem Alter, und tja, da hab ich dich gefunden :D Du hast jetzt auf jeden Fall eine Leserin mehr ♥

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    1. Wow danke. Aber wir haben zusammen die Blogtour gemacht, deshalb bin ich gerade ein wenig verwirrt (bzw. bist du ja dann ausgestiegen), aber da war ja mein Bloglink auch dabei..

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  2. Hallo, na da haben wir doch so im großen und ganzen die gleiche Meinung... :)

    Lass dir auch viele Grüße da...

    LG David

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