272 Seiten | SAUERLÄNDER | 16,99 € | 978-3-7373-6486-7
Als der gut aussehende Ryan an ihrer Schule auftaucht, verliebt Eden
sich Hals über Kopf in den Neuen. Auf den ersten Blick scheint Ryan ein
ganz normaler amerikanischer Teenager zu sein. Aber wieso kennt er dann
keine Pizza und hat noch nie von Gandhi oder Mandela gehört? Und warum
interessiert er sich so brennend für sie? Eines Tages findet Eden ein
Buch in Ryans Zimmer, dessen Inhalt eine ferne Zukunft vorwegnimmt. Eden
versucht fieberhaft, das Geheimnis zu lüften. Sie entdeckt, dass Ryan
eine unglaublich wichtige Mission erfüllen muss... und sie vielleicht
seine einzige Chance zerstört hat. (fischerverlage.de)
Der Klappentext versprach mir einen Zeitreiseroman mit einer romantischen Jugendliebe. Da ich noch nie ein Buch von dieser Art gelesen habe, habe ich mir "Lichtjahre zu dir" natürlich zur Hand genommen. Da die Geschichte ja auch nicht wirklich umfangreich ist, kann man es ja irgendwo / irgendwann schon mal zwischen sein Lesevorhaben schieben. Das war am Anfang. Da hätte ich auch nicht gedacht, dass mir das Buch am Ende so gut gefallen wird. Denn eine Meisterleistung in Sachen -Umsetzung der Ideen- hat Helen Douglas sicherlich nicht vollbracht.
Dem Schreibstil der Autorin war es wohl zu verdanken, dass die Seiten so schnell an mir vorbeigeflogen sind. Die Geschichte liest sich einfach und flott. Dabei ist aber wohl das teilweise-ins-Detail-gehen drauf gegangen, was ich mir an manchen Stellen schon gewünscht hätte. Man hat zwar verstanden, was Douglas beschreiben wollte aber richtig in die Tiefe ging es nie. Auch darf man keine besonders ausgedachte Handlung erwarten. "Lichtjahre zu dir" ist einfach und schlicht. Mehr aber auch nicht.
Hier haben wir wieder das typische Klischee in Jugendbüchern, worüber ich mich tage- und nächtelang auslassen könnte. Der heißbegehrte Neue an der Schule wird von allen Mädchen angehimmelt aber nimmt dann doch unsere Protagonistin und interessiert sich auch für kein anderes Weibchen. Logisch, sonst würde die Geschichte ja ihren Lauf nicht so nehmen, wie es sich die Autorin vorgestellt hat, aber muss man dieses Thema immer und immer wieder breit treten?!
Von der Spannung her hat mich das Buch zwar nicht mitgerissen (dafür brauchte die Geschichte am Anfang viel zu lange um in die Gänge zu kommen und verlief dafür am Ende viel zu schnell), doch die Protagonisten trugen einen großen Teil dazu bei, dass ich am Ball geblieben bin.
Eden mochte ich wirklich sehr und man konnte ihr als Leser auch äußerst nahe kommen, da sie in der Ich-Perspektive erzählt. Sie war einfach ein ganz normales Mädchen, mit dem sich andere normale Mädchen identifizieren können. Teilweise wirkte sie zwar ein wenig oberflächlich, aber im Großen und Ganzen war sie mir schon nach den ersten Seiten sehr symphatisch.
Wen ich jedoch noch mehr mochte als Eden war Ryan. Helen Douglas hat ihn zwar als geheimnsivoll und verschlossen dargestellt, doch es gab keine Handlung von ihm, die mich total überrascht hätte. Aufgrund seines Charakters - still, freundlich, lieb - und der Art, wie er mit Eden umgegangen ist, mochte ich ihn sofort. Ich habe am Ende sogar ein wenig mitgefiebert, als sich alles entscheiden sollte und ich habe gehofft, dass für die beiden alles gut ausgehen würde.
Weil ich so mitgefiebert hatte, wurde ich dann am Ende zu allem Überfluss nochmal in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. Auf den ersten Blick schien es so und dann kommt wieder eine überraschende Wendung, die dann nochmal einen anderen Ausweg nimmt. In diesem Punkt hat die Autorin alles richtig gemacht und konnte mich an die Geschichte fesseln.
Ein Meisterwerk hat uns Helen Douglas zwar nicht gerade vorgelegt, aber die Geschichte hält sich durch die liebenswerten Charaktere und den Verlauf der Geschichte - besonders am Ende - am Leben. Zu einer einfachen Idee hat ihr einfacher Schreibstil gepasst, jedoch haben teilweise ausschmückende Beschreibungen gefehlt, die dem Buch noch mehr Leben hätten einhauchen können. Alles in allem würde ich dieses lockerleichte Buch nur Jugendlichen empfehlen, da sich andere Altersgruppen schnell wegen der einfach gestrickten Thematik langweilen könnten.
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