Die Welt außerhalb der Biosphäre nannten sie die "Todeszone".
Die siebzehnjährige Aria lebt in einer hoch technologisierten Welt, in der es kein Leid gibt. In einer Imitation, die perfekter ist als die Realität. Doch dann trifft sie auf Perry. Perry, der aus der Wildnis stammt, in der das Recht des Stärkeren gilt und die Natur ihren Tribut fordert. In einer Wirklichkeit, die realer ist als jede Perfektion.
Als Aria in eben jene Wildnis verstoßen wird, ist es Perry, der ihr das Leben rettet. Die beiden können nicht unterschiedlicher sein, doch bald schon stellen sie fest, dass sie etwas ganz Entscheidendes verbindet: Die Suche nach denen, die sie lieben. Eine Suche, die sie das Leben kosten könnte - voller Gefahren und in einer Welt, die ihnen feindlich gesinnt ist. Dabei wächst Aria nicht nur über sich selbst hinaus, sondern muss sich auch eingestehen, dass sie zunehmend mehr empfindet für Perry. Gefühle, die sie unbedingt vor ihm verbergen will. Doch Perry weiß bereits um ihre Zuneigung ihm gegenüber, denn er besitzt eine besondere Gabe. Aber gegen das Schicksal, das sie mit aller Gewalt zu trennen versucht, scheint ihre Liebe machtlos...
(Klappentext)
Veronica Rossis Schreibstil ist sehr flüssig und spannend und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Das Buch ist in einzelne Kapitel aufgeteilt, die mal aus der Sicht von Aria und auch mal aus der Sicht von Perry geschrieben sind. So kann man sich sehr gut in die beiden unterschiedlichen Welten hineinfinden und wird nicht verwirrt, wenn sich die Sichtweise dann wieder ändert. Besonders schön finde ich, wie Veronica Rossi die Natur so beschreibt, dass man sich sein eigenes Bild im Kopf zurechtlegen kann. Auch wie sie Perrys Gabe beschreibt und was er alles wahrnehmen kann, hat mich fasziniert.
Ich muss zugeben: Dieses Buch war meine erste Dystopie und ich bin infiziert! Ich habe ein neues Genre für mich entdeckt und werde garantiert noch mehr Bücher aus diesem Themenbereich lesen. Es interessiert mich sehr, wie katastrophal die Zukunft werden kann.
Das Cover der deutschen Ausgabe ist eher neutral und schlicht gehalten. Jedoch gefällt mir das Cover der amerikanischen Ausgabe viel besser, da es mehr mit dem Inhalt zu tun hat, zum Beispiel die Ätherstürme im Hintergrund. Den Titel wiederum finde ich sehr passend, weil Aria in eine vollständig neue und - wie den Biosphärenbewohnern erzählt wird - absolut tödliche Welt hinausgeschickt wird, in der am Himmel Ätherstürme toben und es jeden Moment passieren kann, dass sich ein Sturm entlädt. Die Charaktere im Buch waren mir sehr symphatisch. Vor allem Aria. Meistens nerven mich ja die weiblichen Protagonisten mit der Zeit sehr und ich würde ihnen am liebsten mal richtig die Meinung geigen. Das war bei diesem Buch nicht so. Aria ist nicht nervig, nicht aufdringlich, sie hat eine klare Vorstellung von ihren Zielen und hat sich so schnell durch nichts und niemanden davon abbringen lassen. Sie ist mutig, geduldig und liebenswert. Perry oder auch Peregrine ist ebenso liebenswert wie Aria. Er hilft ihr durch die fremde Welt, auch wenn er sie anfangs abstoßend findet.
Dann gibt es natürlich auch noch die Nebencharaktere, ohne die eine Geschichte ja absolut langweilig wäre. Am besten hat mir Roar - Perrys Freund gefallen. Ich konnte ihn wirklich schnell ins Herz schließen, weil er lustig, mutig und liebenswert zugleich ist. Mit seiner traurigen Geschichte und seinem tragischen Liebes-Schicksal hat er mich sehr berührt.
Cinder, der kleine Junge mit der besonderen Gabe hat mir sehr leid getan, als ich ihn im Buch kennenlernen durfte. Ich glaube, er wird mit seiner Gabe auch in den Folgebänden noch eine Rolle spielen.
Die Handlung ist wirklich sehr spannend und zieht einen richtig in das Buch hinein. Am Anfang bekommt man gleich einen klaren Einblick in Arias Welt und ohne große Umschweife geht die Geschichte los und alles nimmt seinen Lauf. Trotz alldem fühlte ich mich am Anfang von den ganzen Begriffen und Komplexen dieser Welt ein wenig erschlagen und verwirrt.
Die Ereignisse überschlagen sich nach und nach und es wird eine immer mitreißendere Geschichte aufgebaut. In der Mitte des Buches nimmt der Spannungsaufbau jedoch ein wenig ab, da dort nur erzählt wird, wie Aria und Perry sich durch die Wildnis schlagen. Doch Veronica Rossi schmückt diese Einöde gekonnt mit neuen, kleinen und nebensächlichen Abenteuern, Gefahren und Geschichten aus, sodass es im Buch nie langweilig wird.
Die "Liebesgeschichte" von Aria und Perry hat mich leider ein wenig enttäuscht, denn ich habe bis zur Hälfte des Buches nicht viel von der Liebe gelesen, die sich zwischen ihnen entwickelt hat. Im Gegenteil: Am Anfang - auch wenn es verständlich war - hasste Perry Aria und umgedreht genauso. Jedoch habe ich nicht erwartet, dass es sich bis über die Hälfte oder gar bis zum zweiten Drittel des Buches hinauszieht, wenn sie sich endlich ein Stück näher kommen. Wer auf einen Liebesroman mit dystopischem Beigeschmack hofft, den muss ich leider somit enttäuschen. Dieses Buch hat eher mehr Dystopie und Katastrophe als Liebesgeschichte.
Am Ende des Buches gibt es eine sehr überraschende Wendung, die ich so nicht erwartet hätte. Jedoch muss ich sagen, dass ich mir das Schicksal der beiden Protagonisten schon vorher denken konnte, weil es einfach zu offensichtlich war.
"Gebannt. Unter fremdem Himmel" ist eine spannende Dytopie, die ich verschlungen habe. Wer mehr Wert auf eine Dystopie als auf eine klischeehafte und romantische Liebesgeschichte legt, der ist bei diesem Buch genau richtig! Eine gut durchdachte und mitreißende Handlung trägt zum Verschlingen des Buches bei. Die Charaktere und ihre Welten harmonieren perfekt miteinander und man bekommt in seinem Kopf ein klares Bild der Geschichte. Must-Read für jeden Dystopiefan!
Ihr fragt euch jetzt sicherlich, warum ich trotz meiner positiven Rezension nur vier Bücher vergeben habe? Ich erhoffe mir von den Folgebänden einfach noch mehr Spannung und ich glaube auch, dass Veronica Rossis Potential noch nicht ganz ausgeschöpft ist und man noch viel von ihr erwarten kann.
Veronica Rossi, in Rio de Janeiro/Brasilien geboren, zog in ihrer
Kindheit oft um und lebte in Mexiko, Venezuela, an der Ostküste der USA
und schließlich in Kalifornien. Hier besuchte sie die Universität und
studierte Schöne Künste am Californian College of the Arts in San
Francisco. Heute lebt sie mit ihrer Familie im Norden Kaliforniens und
arbeitet als freie Autorin. Sie schreibt vor allem futuristische Romane
für junge Erwachsene. Erste Ehren erwarb sie mit bisher
unveröffentlichten Manuskripten auf amerikanischen Autoren-Wettbewerben,
wo sie in der Kategorie Fantasy und Science Fiction auf den vordersten
Plätzen rangierte. "Gebannt. Unter fremdem Himmel", eine Liebesgeschichte in postapokalyptischen Zeiten, ist ihre erste Buchveröffentlichung und der erste Teil einer Trilogie.
[via www.getrieben-das-buch.de/autorin/] Hier gehts zur Website von Veronica Rossi:
*klick*
Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares bedanke ich mich ganz herzlich beim
Oetinger Verlag!