Vorsichtig näherte ich mich meinem bewusstlosen Freund, der an einen Stuhl gefesselt war.
Savannah
war noch nie in ihrem Leben krank. Sie fühlt sich schwach, ausgelaugt
und müde. Von Tag zu Tag ringt sie sich als unsichtbares, blasses und
schüchternes Mädchen durch den harten Schulalltag. Die Clann-Nachfahren
helfen ihr nicht wirklich, den Aufenthalt in der Schule für sie
angenehmer zu gestalten. Im Gegenteil: Sie demütigen sie vor der Klasse
und machen ihr das Leben schwer. Nur einer hält sich aus dem Ganzen
immer raus: Tristan, der Sohn des Clann-Anführers. Denn er empfindet
schon seit seiner Kindheit etwas für Savannah.
Bald
erfährt Savannah den Grund ihres plötzlichen Unwohlseins: Ihr Vater ist
ein Vampir und ihre Mutter eine Hexe, die einst ebenfalls im Clann war.
Sie wurde verstoßen, weil sie ein Verhältnis mit dem Feind hatte und
mit ihm ein Kind gezeugt hatte: Savannah, aus der ein Dhampir wurde.
Doch diese Wesen sind gefährlich für den Clan, weswegen sie sich auch
von Tristan fernhalten muss, denn sein Blut wirkt auf sie besonders
anziehend...
Doch die Liebe der beiden ist stärker und sie sind bereit, für ihre Zukunft alle Regeln zu brechen...
Melissa
Darnell schreibt aus der Sicht von Savannah und aus der Sicht von
Tristan. Beide als Ich-Perspektive. Man konnte ihre Gefühle und Gedanken
zwar lesen, aber richtig konnten sie nicht bis zu mir durchdringen, was
wirklich schade ist.
Wer
den Klappentext gelesen hat, dem geht es wahrscheinlich ähnlich wie
mir. Der erste Gedanke: Romeo und Julia als Fantasyausgabe? Wieder eine
verbotene Liebe zwischen zwei Stämmen? Ich hatte mir erhofft, dass die
Autorin diese Idee von Shakespeare noch etwas mehr verzweigt, aber
komplett neu war es nicht. Neben dieser Sache ging es wie in vielen
Büchern auch hier wieder um die graue Maus, die den beliebtesten und
heiß begehrtesten Typen der ganzen Schule abbekommt, der sich noch dazu
unsterblich in sie verliebt und bereit ist, für immer mit ihr zusammen
zu sein.
Das
Cover gefällt mir persönlich nicht so gut. Es gibt heutzutage einfach
viel zu viele Buchcover, auf denen ein Mädchen oder eine Frau zu sehen
ist. Schön finde ich aber, dass das Mädchen ganz in grau und der
Hintergrund farbig gehalten wurde. Der Titel hingegen passt perfekt zum
Buch. Tristan und Savannah brechen wahnsinnig viele Regeln, nur für ihre
gemeinsame Liebe.
Das
Buch beginnt mit dem Prolog, auf den man ganz am Ende der Geschichte
wieder zurückgreift und der aus der Geschichte geschnitten wurde. Er
macht neugierig und klingt vielversprechend und spannend, da der Leser
nicht weiß, worum es geht. So wird man zum Weiterlesen animiert. Doch
leider hat sich das Buch anfangs bis zur Mitte sehr gezogen und war eher
weniger spannend. Doch nachdem diese Prozedur endlich vorbei war, wurde
es richtig aufregend und interessant und den Rest des Buches habe ich
innerhalb weniger Stunden verschlungen!
Tristan
wirkte auf mich sehr symphatisch. Besonders in dem Umgang mit Savannah
hat er mir gut gefallen. Eigentlich haben die Aufreißer-Typen der
Schulen ja immer ein eher schlechtes Image, aber Tristan ist freundlich,
nett, hilfsbereit und vor allem seeeeeehr geduldig, insbesondere, wenn
es um Savannah geht.
Sie
dagegen hat mir nicht so gut gefallen. Oftmals hat sie naiv gehandelt
und hat mich manchmal auch richtig zur Weißglut gebracht mit ihrem
Ständigen: "Nein, Tristan. Das dürfen wir nicht." und "Nein, ich kann
mich nicht mit dir verabreden. Meine Eltern würden es nicht gut finden."
Was mir auch nicht gefallen hat, war, dass sie sich immer von den
anderen herumkommandieren lassen hat. Sie befolgt immer alle Befehle,
die man ihr aufträgt und führt sie ohne zu nörgeln aus. Welches normale
Mädchen in diesem Alter ist dazu bereit, Laufbursche für eine Tanzgruppe
zu spielen, selbst wenn sie in ihrer Freizeit nichts besseres zu tun
hat!? Diese Darstellung ist für mich mehr als unrealistisch, aber da es
sich bei diesem Buch um einen Fantasy-Roman handelt, darf man wohl beide
Augen zudrücken!
Nachdem
ich mich jetzt mehr oder weniger positiv über die zwei Protagonisten
ausgelassen habe, möchte ich jetzt zur Handlung kommen. Im ersten Teil
des Buches - wie oben schon erwähnt - findet kaum Spannungsaufbau statt
und der Inhalt ist mehr oder weniger einfach nur langweilig! Wohingegen
der zweite Teil - ungefähr ab der Mitte - nochmal richtig spannend wird.
Die Geschichte verstrickt sich immer mehr und es wird zum Schluss eine
richtig gute Handlung aufgebaut. Schade fand ich dagegen, dass die
Geschichte so abrupt geendet hat. Man hätte das Ende noch ein wenig mehr
ausschmücken können, denn so schien es, als hätte die Autorin keine
richtige Lust mehr gehabt weiterzuschreiben und hat alle ihre Ideen
einfach auf einen Haufen geworfen und ihr Buch beendet.
Als
Bonus gibt es am Ende des Buches ein tolles Interview mit Melissa
Darnell und eine Playlist mit Liedern zu den verschiedenen Kapiteln und
Ereignissen.
Trotz
der schweren Durststrecke am Anfang hat mich dieses Buch überrascht,
indem es am Ende noch einmal richtig spannend wurde. Es macht Lust und
Neugier auf die Fortsetzung, die ich mir in jedem Falle auch holen
werde! Trotzdem hat die Autorin - wie ich finde - noch einige Reserven
im Spannungsaufbau und in der Gedanken- und Gefühlsübermittlung der
Protagonisten.
Alles in allem eine unterhaltsame Geschichte über eine mitreißende und tragische Liebe mit viel Herzblut.
Melissa Darnell war von klein auf buchversessen. Sie hat
über 70 Titel verfasst, lektoriert oder gestaltet. Frühe Texte haben ihr
so unterschiedliche Preise eingebracht wie eine
Harry-Potter-Gesamtausgabe und ein Pony inklusive Futter. Mit ihrem Mann
und zwei Kindern lebt Darnell heute in South Dakota, schaut am liebsten
"True Blood" und probiert gern neue Haarfarben aus.
[via Mira Taschenbuch]
Hier gehts zur Webiste von Melissa Darnell: *klick*
Für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich ganz herzlich beim Mira Taschenbuch Verlag!
Hmmm, das klingt ja nach etwas verschenktem Potential. Les ich es, les ich es nicht...?
AntwortenLöschenIch habe dich getaggt! Wenn du Lust hast:
http://mikkaliest.blogspot.de/2013/07/die-liebe-sophia-von-reading-thinking.html#more
Auch, wenn es nur 3 Herzen bekommen hat, würde ich es auf jeden Fall weiterempfehlen. Man muss nur bereit sein, die Durststrecke am Anfang zu gehen (und vieeel zu Trinken mitzunehmen ;) um dann am Ende die Spannung zu lesen :)
LöschenDa ich bei so einem Tag schon mitgemacht habe, werde ich dir die Fragen nur in den Kommentaren beantworten :)
Hi! Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Ich werde mir auch demnächst den zweiten Band kaufen und dann im Urlaub lesen (irgendwie liest man im Urlaub dickere Bücher schneller durch :D Ich muss mich sonst immer überwinden, mit dickeren Büchern anzufangen...) Dein Blog ist echt schön, voll liebevoll gestaltet. *-* Werde gleich mal Leser werden. :)
AntwortenLöschenDas mit den dicken Büchern geht mir genauso. Obwohl es mal schlimmer war (also das mit dem anfangen :)
LöschenVielen Dank <3
Hallo Ines!
AntwortenLöschenLeider muss ich derzeit Rezensionsexemplare lesen und ich weiß nicht, ob eine Dystopie mit hineingehört. Von daher würde ich vielleicht das nächste Mal mitmachen! :)
Alles Liebe,
Jule
Heeeey du! :)
AntwortenLöschenIch hab dir den 'One Lovely Blog Award' verliehen! ☺
http://www.buechermaedchen.de/2013/07/one-lovely-blog-award.html
Schönen Abend noch.
Liebe Grüße♥
Mia
aka Buechermaedchen