4/01/2014

Das Geheimnis des Spiegelmachers von Antoinette Lühmann

COPPENRATH  |  367 Seiten  |  14,95 €  |  3649614340  |  Blogg dein Buch

INHALT

Magisch schillernde Glaskugeln, goldene Tücher, makellose Spiegel – die atemberaubenden Kunstwerke einer geheimnisvollen Gilde sind in Amsterdam begehrt und nahezu unerschwinglich. Doch auf der Suche nach der ewigen Jugend sind die Handwerker zu weit gegangen. Zugleich häufen sich die mysteriösen Todesfälle in der Stadt. Zu den Opfern zählen auch die Zwillingsbrüder Matthijs und Claas van Leeuwenhoek und ihr älterer Bruder Nik ist wild entschlossen, den rätselhaften Tod der beiden aufzuklären. Bei einer Reise nach London kommt er den skrupellosen Männern der Gilde endlich auf die Spur, die alles daran setzen, ihr Geheimnis zu wahren und dabei vor nichts zurückschrecken. Eine wilde Jagd beginnt und Nik muss erkennen, dass es plötzlich auch für ihn um Leben und Tod geht. (goodreads.com)

 MEINUNG

Das liebevoll gezeichnete Cover zeigt schon, dass es sich bei diesem Buch um einen Jugend- / Kinderroman handelt. Auch im Buch sind teilweise sehr schön gezeichnete Bilder und da ich ja ein Fan von tollen Kunstwerken bin konnte man mich damit auch kriegen. Nun habe ich eine dementsprechend kreative, fesselnde und liebevolle Geschichte erwartet.

Die Story fängt erst sehr geheimnisvoll an, verliert dann in der Mitte etwas an Spannung aber nimmt dann zum Schluss wieder rasendes Tempo auf. Durch den flüssigen Schreibstil kam ich auch sehr schnell voran. Schon zu Anfang stellen sich viele Fragen, die enttäuschenderweise am Ende nicht alle ganz geklärt worden sind. Viele Sachverhalte hat die Autorin zum Schluss nicht mehr mit bedacht und hat es einfach im Raum stehen gelassen ohne zu erklären wie es dazu kam.

Ein weiterer Aspekt, der mir nicht gefallen hat, war wieder die Schiffsthematik. Viele Begriffe aus der Schiffstechnik sind mit eingeflossen und haben jemanden, der sich nicht damit befasst, teilweise ein wenig ratlos zurückgelassen. Manchmal ist die Autorin geradezu in dieses Thema abgeschweift und verlor den eigentlichen roten Faden aus den Augen.

Die Figuren wirkten sehr lebendig und klar, waren symphatisch und dem Leser nah. Nik, der Protagonist, ein Jugendlicher wurde im frühen Amsterdam geboren und lebt dort bei einer wohlhabenden Familie. Er ist schlau, abenteuerlustig, hartnäckig, hilfsbereit, herzensgut und mutig - kurz gesagt: Er hat alle Merkmale, die ein Held in einem Jugend- / Kinderbuch aufweisen muss. Doch was wäre er schon ohne seine Freunde?

Benthe, seine beste Freundin ist meinem Geschmack nach ein wenig zu blass geblieben. Dafür, dass sie schon eine wichtige Rolle im Kampf um die Gilde gespielt hat, hätte ich mir gewünscht, sie ein bisschen besser kennenlernen zu können. Trotz allem ist sie herzensgut, vertrauenswürdig und eine wirklich sehr gute Freundin, die sich nichts daraus macht, was andere sagen. Sie steht Nik immer zur Seite.
Ellie ist ein weiterer Charakter, den Nik aber erst im Laufe des Buches kennenlernt. Ich habe sie mir wie Ronja - die Räubertochter vorgestellt. Wild, ungezähmt doch auch mit einem großen Herzen. Dass bei ihr nicht weit ins Detail gegangen worden ist, hat mich nicht ganz so gestört, denn die Informationen, die mir gegeben wurden haben ausgereicht, damit ich mir ein Bild von ihr machen konnte, mit dem ich schlussendlich zufrieden war.
Alle anderen Nebenfiguren sind auch sehr interessant und anschaulich beschrieben worden.

Mir kam es teilweise vor, als hätte Antoinette Lühmann krampfhaft versucht, eine Liebesgeschichte außen vor zu lassen. Doch sie konnte sich manches mal ein paar Blicke und Gesten nicht verkneifen. Es schien so, als wollte die Autorin keine Liebe, nur Freundschaft zwischen den Charakteren. Durchgeschimmert hat die Schwärmerei aber trotzdem manchmal.

FAZIT

Auch wenn ich mir einen zweiten Teil kaum vorstellen kann, schreien die offenen Fragen und das Ende geradezu nach einer Fortsetzung. Der 1. Teil aber hätte an manchen Stellen schon etwas mehr Spannung vertragen können. Die liebevollen und toll ausgestalteten Charaktere sind auf jeden Fall ein großer Pluspunkt. Alles in allem war die Grundidee der Geschichte wirklich gut und interessant, leider hat es bei der Umsetzung nicht ganz so gut geklappt und viele Fragen sind offen geblieben.

4 Kommentare:

  1. Hallo! :)
    Wirklich schöne Rezi, aber was mich mehr interessiert: Dein Layout und alles Drumherum hier. Du hast es echt drauf! :) Schön schlicht und auf den Punkt gebracht. Müsste man sich mal ne Scheibe von abschneiden :)

    Liebe Grüße :)

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    1. Wow, dankeschön! Freut mich zu hören :)

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  2. Hallo,
    sehr gut geschriebene Rezi! Dein Fazit hat mich allerdings ein bisschen verwirrt. Deine Rezension liest sich so, als ob das Buch alles in allem recht abgeschlossen ist. Steht denn fest, dass es eine Fortsetzung gibt? In dem Falle könnte ich mir gut vorstellen, dass Fragen etc. noch beantwortet werden, was ich bei Buchreihen eigentlich immer ganz schön finde (es wird einem nicht gleich alles auf dem Präsentierteller serviert). Wobei es schon gemein ist, wenn im ersten Band GAR NICHTS erklärt wird.

    Beste Grüße

    PS: Jetzt ist der Kommentar doch länger geworden, als er sollte :D

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    1. Dankeschön! :)
      Ja, also allein von der Geschichte her scheint mir eine Fortsetzung nicht wirklich sinnvoll, andererseits bleiben so viele ungeklärte Fragen offen - es scheint eher so, als hätte die Autorin "vergessen", sie zu beantworten. Aber ich kann mich natürlich auch irren und es kommt noch ein zweiter Teil raus :)

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