7/12/2015

Spiel der Angst von Veit Etzold

352 Seiten  |  INK  |  14,99 €  |  978-3863960490 

ACHTUNG! Es handelt sich um Band 2 - hier gehts zu Band 1

Ein Jahr ist vergangen, seit ein Psychopath Emily mit seinen morbiden Spielchen beinah in den Wahnsinn getrieben hat. Mit ihrer großen Liebe Ryan hat sie in New York ein neues Leben begonnen, und alles scheint perfekt. Aber dann erreichen sie bedrohliche Botschaften, die schreckliche Erinnerungen in ihr wachrufen. Ist ihr Peiniger etwa doch nicht tot? Dann verschwindet Ryan auf einmal spurlos, und Emily erhält eine SMS, die sie zu einem mörderischen Wettkampf herausfordert. Eine hochdramatische Hetzjagd durch die Metropole lässt Emilys schlimmste Albträume wahr werden. Doch wenn sie Ryan retten will, muss sie durchhalten … (amazon.de)
 
Es gibt Bücher, bei denen spricht mich das Cover an, dann gibt es wiederum welche, deren Klappentext mich in ihren Bann ziehen. Bei "Spiel der Angst" (und auch schon seinem Vorgänger) war wohl beides der Fall. Die Idee war zwar eher schlicht und nicht wirklich besonders, aber sie verspricht schon im Vornherein sehr viel Spannung und Nervenkitzel.

Im Vergleich zum vorigen Band gibt es allerdings keine großen Veränderungen. Das Muster ist immer noch das Gleiche. Die Handlung besteht wieder aus Rätseln und einem Wettlauf gegen die Zeit und den Psychopathen - die einzigen Unterschiede bestehen im Handlungsort und in den Rätselaufgaben, die natürlich neu und auf ein anderes Thema zugeschnitten sind. Wie schon im ersten Band ("Spiel des Lebens") sind sie sehr interessant und vor allem informativ ausgewählt. Wäre ich an Emilys Stelle gewesen, hätte ich wahrscheinlich die wenigsten gelöst.  Veit Etzold schafft es genau mit diesen Aufgaben und den dazugehörigen wahnsinnig kurzen Zeitlimits die Spannung hochzuhalten.

Die Kapitel sind im Großen und Ganzen sehr kurz gewählt, weshalb man das Gefühl hat, noch schneller zu lesen. Somit wird das Tempo der Geschichte nochmal zusätzlich erhöht, wodurch man als Leser dauerhaft mitgezogen wird. Etzolds flüssiger und einfacher Schreibstil machen das Lesevergnügen komplett. Durch die bildhaften Beschreibungen kann man sich die Umgebung noch besser vorstellen.

Die Protagonistin hat sich im zweiten Teil nicht wirklich verändert. Sie ist die naive, sensible Studentin geblieben, die sie auch im ersten Teil schon war. Obwohl ich Charaktere mit einem ausgeprägten Selbstbewusstsein und einer gewissen Härte eher bevorzuge und es mit Emily manchmal wirklich nervenaufreibend war, ist sie mir trotzdem symphatisch gewesen. 
So einem Mädchen musste der Autor natürlich jemanden gegenüberstellen, bei dem man sich sicher fühlen konnte. Ryan - Emilys Freund - ist ihr Fels in der Brandung. Wenn er dabei war, hatte selbst ich das Gefühl, dass den beiden nichts passieren würde, egal wie gefährlich die Handlung wurde. 
 
Die Liebesbeziehung der zwei Protagonisten kommt auch nicht zu kurz, steht jedoch nicht im Mittelpunkt. Beide brauchen jemanden, der ihnen Halt gibt und jemanden, der weiter weiß, wenn der andere gerade in Schwierigkeiten steckt. Emily und Ryan ergänzen sich perfekt.

Auch das Ende passt sich wieder dem Vorgängerband an. Anfangs verwirrt es einen und dann ist es wieder offen. Veit Etzold lässt erneut gewaltig Spielraum für einen dritten Band, der hoffentlich bald erscheint. Nach diesem Ende ist es jedenfalls anzunehmen, dass eine Fortsetzung folgen wird.

 
Ein lesenswerter, spannender Thriller, der Nervenkitzel verspricht und sogar ein wenig Grips erfordert. Mit Charakteren, die nicht aufgeben und versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Leider ähnelt das Muster der Handlung sehr dem des ersten Bands und man hatte beim Lesen schon gewisse Vorahnungen. Trotzdem konnte mich der leichte Schreibstil wahnsinnig schnell durch das Buch tragen. Gute Unterhaltung garantiert!
★★★★

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